WHO und IAEA

In der JungleWorld gibt es ein Interview mit einem Strahlenbiologen über die Zusammenarbeit von WHO und IAEA:

»Immer, wenn eine Organisation die Initiative eines Programms oder einer Aktivität zu einem Thema anregt, welches erhebliche Interessen der anderen Organisation berührt oder berühren kann, ist die initiierende Partei dazu aufgerufen, Konsultation mit der anderen Seite zu führen, mit dem Ziel, die Angelegenheit in gegenseitigem Einvernehmen zu regulieren«, heißt es dort. Weiter heißt es, die WHO und die IAEA erkennen an, »dass es notwendig sein kann, res­­trik­tive Maßnahmen zu treffen, um den vertraulichen Charakter untereinander ausgetauschter In­formationen zu wahren. Sie kommen daher überein, dass es nicht als Pflicht angesehen werden kann, solche Informationen weiterzureichen, wenn nach dem Ermessen der Seite, die im Besitz dieser Informationen ist, der ordnungsgemäße Ablauf ihrer Tätigkeit gestört würde.« Mit anderen Worten: Die WHO ist zur Zurückhaltung von Datenmaterial im Interesse der IAEA verpflichtet.

Heimatgefühl

Günter Gaus befragt Hannah Arendt, was sie mit Ihrer Arbeit bewirken möchte:

Nehmen wir an, man hätte ein sehr gutes Gedächtnis, so daß man wirklich alles behält, was man denkt: Ich zweifle sehr daran, da ich meine Faulheit kenne, daß ich irgend etwas notiert hätte. Worauf es mir ankommt, ist der Denkprozeß selber. Wenn ich das habe, bin ich persönlich ganz zufrieden. Wenn es mir dann gelingt, es im Schreiben adäquat auszudrücken, bin ich auch wieder zufrieden. – Jetzt fragen Sie nach der Wirkung. Es ist das – wenn ich ironisch werden darf – eine männliche Frage. Männer wollen immer furchtbar gern wirken; aber ich sehe das gewissermaßen von außen. Ich selber wirken? Nein, ich will verstehen. Und wenn andere Menschen verstehen, im selben Sinne, wie ich verstanden habe – dann gibt mir das eine Befriedigung, wie ein Heimatgefühl.

Mit dem männlichen Wirkenwollen, da hat sie mich wohl ertappt. Wenngleich im Hintergrund die alte Keule der „spätbürgerlichen Dekadenz“ steht, die darüber wacht, dass ich mich zumindest schuldig fühle, wenn sich mein Beitrag zur Weltrevolution in Grenzen hält.

Und das mit dem Heimatgefühl, das hat mir gefallen. Ich bin da zuhause, wo ich angenommen werde.