Bodhidharma soll gesagt haben:
Weil wir unsere Phantasie dazu benutzen, immer wieder neue Ideen und Vorstellungen zu erschaffen, und diese dann für die Wirklichkeit halten, leben wir dauernd in der Hölle.
Für Watzlawick ist die sogenannte Wirklichkeit das Ergebnis von Kommunikation. Damit nimmt er Abstand von der für viele selbstverständlichen Ansicht, dass die Wirklichkeit das ist, was wirklich der Fall ist und die Kommunikation nur ein Mittel, diese zu beschreiben. Er schreibt:
„[…], daß der Glaube, es gäbe nur eine Wirklichkeit, die gefährlichste aller Selbsttäuschungen ist; daß es vielmehr zahllose Wirklichkeitsauffassungen gibt, die sehr widersprüchlich sein können, die alle das Ergebnis von Kommunikation und nicht der Widerschein ewiger, objektiver Wahrheiten sind“.
Daraus ergibt sich die Grundthese, dass es keine absolute Wirklichkeit gibt, sondern „nur subjektive, zum Teil völlig widersprüchliche Wirklichkeitsauffassungen, von denen naiv angenommen wird, daß sie der „wirklichen“ Wirklichkeit entsprechen“. Daher, so schreibt Watzlawick, liegt „der eigentliche Wahn in der Annahme, daß es eine „wirkliche“ Wirklichkeit zweiter Ordnung gibt und daß „Normale“ sich in ihr besser auskennen als „Geistesgestörte““.
Jetzt müsste nur noch geklärt werden, ob die Übersetzung eines jahrhundertealten Zitats in modernes Deutsch der Wirklichkeit entspricht. 🙂