Riesenbabies

bauen Kreuzworträtsel. Angehende Fachkräfte für Lagerlogistik (Lagerarbeiter) sollen am Schuljahresende Kreuzworträtsel bauen. Was fällt ihnen spontan ein, was erraten werden soll:

Die Assoziationswelt 18-jähriger Bildleser in der Gruppe: Ficken, Kinderfernsehen, Fußball und Computerspiele.

Dann war da noch Die Linke

Mal wieder kurz auf den Punkt gebracht, was von Der Linken zu halten ist:

„What’s left?“ fragte der britische Sozialphilosoph Steven Lukes im Jahre 1989. Die Frage meinte den Kommunismus und was von von ihm nach dessen Zusammenbruch geblieben sei. Die englische Formulierung ließ aber auch die Frage zu, was (nach dem weltgeschichtlichen Ereignis von 1989) überhaupt noch für links zu erachten sei. Im Deutschland des Jahres 2011 bedarf die Frage keiner zweigeteilten Antwort mehr: Der Kommunismus ist schon abgehakt, und seine ehemaligen deutschen Sachwalter scheinen sich endgültig von ihrer einst aufrechten linken Gesinnung zu verabschieden. Daß sie sich noch in einer Linkspartei versammelt wähnen, erweist sich zunehmend als hohle Nomenklatur. Man kann, wenn man will, ein gewisses Verständnis für diesen Vorgang aufbringen: Eine politische Partei, die konsens-, eventuell auch koalitionsfähig werden will, muß sich natürlich ihrer ideologischer Altlasten entledigen, wenn ihre ideologischen Widersacher im politischen Feld ihr einen Strick aus ihrer Vergangenheit drehen wollen.

Sprachregelungen

LTI in der Schule:

  • Kollegen, die in Rente gehen, sind „Auslaufmodelle“
  • Kollegen, die zuwenig Stunden haben, bekommen „Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen“

Menschen als Kostenstellen, als moralisch verschlissene Maschinen.

Der Typ mit der Landsermütze

Aus so einem Ekelbeitrag über den „Entwicklungshilfeminister“ Niebel:

An den Stellwänden unten im Foyer hängen nicht mehr Fotos von afrikanischen Kindern mit Blähbäuchen, sondern Bilder von deutschen Ingenieuren, die lächelnd ein Kraftwerk einweihen. Seine Vorgängerin mochte afghanische Mädchenschulen und Anti-Beschneidungs-Initiativen, Niebel mag alles, was man eröffnen kann. Alles mit Pumpen, Kränen und Beton. Nennt ihn jemand Entwicklungshilfeminister, schüttelt es ihn.

Lichtblick

Hermann Kant zum 20. Jahrestag der Einheit:

„Manierlich lud ich ihn zum nahen zwanzigsten der Dritter-Oktober-Feste ein. Welchen Grund ich sähe, das dröhnende Datum zu feiern? Immerhin, gesetzt, wir gingen von vierzig Jahren Verweildauer aus, wäre die Hälfte dann um.“ Quelle

Grenzen der Empathie

Lieber Dragutin, mir geht es so:

Wenn ich so eine kaputte Mutter sehe, die ihr Kind nur anschnauzen kann; wenn ich die toten Augen der Säufer an der Haltestelle sehe; wenn ich medial aufbereitete Einzelschicksale konsumiere – wie auf der Seite des Holocaust-Denkmals oder Slumdog Millionär, dann springen meine Spiegelneuronen an. Dann kann ich fühlen, wie Du es beschreibst „erschrocken, schmerz, trauer und tränen, berührt von den gesichtern, den augen.“

Aber wenn ich ein Video über Fukushima gucke oder in einem Vortrag davon höre, dass in 20 Jahren der Nordpol eisfrei sein wird, dann fühle ich nur dumpfes Unbehagen, vielleicht Panik, aber meist beobachte ich emotionale Leere. Und auch mit den Leichenbergen von Auschwitz geht es mir ähnlich.

Diese Spannung war es, die mir einfiel, als Du von Deinem Besuch im Holocaust-Museum schriebst. Und darum geht es Günther Anders in seiner „Antiquiertheit des Menschen.“ Wir Menschlein, die wir mit unserer biologischen Ausrüstung dafür ausgestattet sind, in Gruppen von 30 Leuten durch die Savanne zu streifen, haben uns eine Welt geschaffen, die wir empathisch nicht mehr erfassen können. Der drohende ökologische Kollaps ist genau so eine Bedrohung wie es der deutsche Faschismus war oder die Gefahr eines Atomkrieges immer noch ist.

Und das ist es, was mich verwirrt. Egal wie apokalyptisch die Situation sein mag. Das einzige was bleibt, ist immer Gandhis: „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“