Monat: August 2009
Gentrifizierung
Web 2.0 als Kapitalakkumulation
Die aktuelle ak widmet sich in mehrerern Artikeln dem Web 2.0. Im wesentlichen schwelgt sie in einem entschiedenem einerseits und andererseits.
Einerseits als Mittel, soziale Bewegungen zu puschen: „Die sozialen Medien sind das Radio, von dem Brecht immer geträumt hat. „Andererseits ein diffuses Raunen über allerlei Transformationsprozesse.
Na ja, jedenfalls fiel mir zu dem Thema der buko28 ein. Hier ging es um die Wackeligkeit Rosa Luxemburgs These, dass der Kapitalismus irgendwann mal alles kapitalisiert hat und dann nichts mehr geht und überhaupt „die objektive geschichtliche Notwendigkeit des Untergangs des Kapitalismus.“ Es wurden auf dem Kongress allerlei Erscheinungen aufgehäuft, wie es dem Kapitalismus immer wieder gelingt neue Teile der Welt zu kapitalisieren, etwa Wasser oder Gene.
Jetzt bedenke ich mir so ein Teil wie Facebook. Wikipedia sagt im August 2009 zur wirtschaftlichen Lage:
Facebook hat nach der Gründung im Jahr 2004 in mehreren Runden mindestens eine halbe Milliarde Dollar Kapital zur Finanzierung erhalten. Mittlerweile erzielt das Unternehmen zwar einen geschätzten Umsatz zwischen 150 und 300 Millionen Dollar pro Jahr, arbeitet aber angesichts hoher Kosten für die Expansion nicht profitabel. Ein tragfähiges Geschäftsmodell hat das Unternehmen trotz seiner großen Nutzerbasis noch nicht entwickelt, es experimentiert mit verschiedenen Formen von Werbung. Der geschätzte Marktwert wird sehr unterschiedlich zwischen 2 und 15 Milliarden Dollar bewertet.
Für mich sieht es so aus, als ob das Kapital versucht, das Wissen um das soziale Netz, das die Nutzer bei Facebook gesponnen haben, zu kapitalisieren. Einfach mal wieder eine Ecke wo der Kapitalismus „seinem objektiv notwendigen Untergang“ ein Schnippchen schlägt.
Aber im Gegensatz zu Wasser oder Genomen, wo es schon gruselig ist, wenn die zu Kapital werden, ist der Versuch ein paar Millionen Nutzerprofile und deren Vernetzung zu Geld zu machen nicht ungewöhnlicher als andere Geschäftsideen. Und überhaupt sitzt die Nerdcommunity, die ihre Blogs selber hostet, schon in den Startlöchern, um auch studiVZ & Co dezentral zu veranstalten. Etwa mit jomsocial stehen die Werkzeuge bereit.
Genöle über Wahlplakate
MLPD: Frauen befreien. – Besser wäre ja wohl Geschlechter aufheben (dialektisch natürlich)
Grüne: Frauen nach oben. – Wie wär’s mit oben und unten abschaffen.
FDP: Arbeit muss sich wieder lohnen. – Steht aber gar nicht da für wen.
Blogging
Männer und Gefühle
Farin Urlaub bedient männliche Glaubenssätze:
http://blauerbueffel.mueller394.de/wp-content/uploads/2009/08/emff_standard.swf
(Farin Urlaub Racing Team – Krieg)
Aktueller Hintergrundsound
In der Ausstellung zur Himmelsscheibe in Nebra gab es so eine Sonderschau zur Voaygersonde, die eine Schallplatte für die Außerirdischen mitgenommen hat. Der Sound von dieser Schallplatte dudelt bei mir gerade häufig als Hintergrundsound (ab Titel 4) – eine wilde Mischung aus Walgesängen, bellenden Hunden, Bach und allerlei exotischer Musik.
Passt auch auf Blogger
Feine Diskussion
über Sexismus, Homophobie, Rassismus und Diskriminierung überhaupt beim Che
Wir graben früher ein
Am Samstag gab es einen Ausflug nach Nebra zu so einem Himmelsscheibenmuseum mitten in der Pampa. Den Weg vom Parkplatz zum Museum versüßte eine Steigerung der bekloppten Imagekampagne „Wir stehen früher auf„:
Es kann ja sein, dass Franzosen oder Amerikaner stolz auf ihre geglückten bürgerlichen Revoltionen sind. Aber darauf rumreiten, dass vor ein paar tausend Jahren irgendwelche Leute einen Topfdeckel mit einer Gedächtnisstütze zur Kalenderberechnung vergraben haben…