Aus einem Ankündigungstext einer Diskussion mit Justus Wertmüller:
Wo hinein sollen sich die Zuwanderer eigentlich integrieren? Ist die Zugehörigkeit zur sogenannten Mehrheitsgesellschaft eigentlich auch anders als durch eine Art Arierausweis auszumachen? Gibt es die neuerdings beschworene christlich-jüdische Tradition wirklich und was soll das eigentlich bedeuten? Oder soll die Mehrheitsgesellschaft der Zukunft ein Patchwork der Minderheiten sein, die jeweils ihre völkische, kulturelle und religiöse Identität als absolut schützenswertes Gut hochhalten? Dass man in Deutschland traditionelle ein Problem mit der individuellen Freiheit hat, dürfte bekannt sein. Man lebt zwar so frei wie nie zuvor in diesem Land, auch als Frau, Schwuler oder Linksradikaler, zugleich gehört es zum guten Ton, alle Voraussetzungen dieser persönlichen Freiheiten pauschal zu verunglimpfen und öffentlich gegen ihre Verteidigung zu agitieren. Das, was man an der islamischen Formierung zu kritisieren hätte, die autoritäre kollektive Zurichtung ihrer Angehörigen in einem Zwangsverband, der keinen Notausgang mehr haben soll, will man in Wirklichkeit selber. So beginnen die Ideologen der offenen Zuwanderergesellschaft an den Migranten zu schätzen, was die schwächsten unter ihnen am meisten fürchten: Die Ethnisierung, die Verbannung in die Parallelgesellschaft, der große Terror der autochthonern Kultur und Religion. So werden aus Leuten mit türkischem Familienhintergrund Muslim und Muslima, eine Konstruktion, die mit der Lebensrealität und den privaten Wünsche und Sehnsüchten der meisten in Deutschland lebenden „Türken“ nichts zu tun hat, sondern nur die Begehrlichkeiten ihrer selbsternannten Verwalter widerspiegelt.