Was es so in Leipzig für Vorträge gibt:
Die „institutionalisierte Intoleranz“ im Umgang mit Jugendlichen geht auf eine Verordnung der Labour Party in Großbritannien zurück. Diese hat weniger die Kriminalitätsbekämpfung zum Ziel, als die Reduktion „anti-sozialen Verhaltens“ von Jugendlichen. Auch in der deutschen Debatte lässt sich diese Verschiebung feststellen. Inwiefern auch hier von einer neuen post-sozialstaatlichen Logik der Regierung von Jugend die Rede sein kann, wird in dem Vortrag diskutiert.
Weiterlesen „Jugend und Devianz in Deutschland und Großbritannien“
Monat: März 2009
Wir zahlen nicht für Eure Krise
Bilder von der Demo am 28. März in Berlin.
Ach ich weiß auch nicht. Für einen Menschen, der in der Menge mitschwimmt, ist sowas immer ganz nett. Aha, da gibt es noch mehr Leute, die genauso oder ähnlich ticken.
Aber was bedeutet das ganze für eine bundesweite Demo: Die Teilnehmerzahlen schwanken zwischen x mal 10.000 und y mal 10.000. Ist das viel oder wenig. Wohl eher wenig.
Am gleichen Wochenende werden beim Opelkonvoi 2009 4.000 Leute zusammengetrommelt. Die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst können bei ihrem rituellen Warnstreik in Sachsen-Anhalt 15.000 Leute auf einem Platz vorführen.
Fürchtet den Unternehmergeist
Die taz über Elfride Jelineks neues Stück „Die Kontrakte des Kaufmanns“, das noch vor Ausbruch der schröcklichen Griese entstand:
Arme Leute von reichen bestohlen? So einfach macht es sich Jelinek freilich nicht. Das ebenso lustige und wuchtige Stück kreist um die Glaubensstruktur eines Systems, das kleine Leute dazu bringt, an ihrer eigenen Enteignung mitzumachen, und die ihre Verluste am Ende nicht einmal als Raub und Plünderei erleben, sondern als Ausweis ihres unternehmerischen Unvermögens, wie jener Axtmörder, der seine Familie auslöschte, weil er ihr die Schande der Fehlinvestition ersparen wollte. So mündet Jelineks Kapitalismusanalyse in ein hübsches, blutiges Massaker. Wer vom Kapitalismus nicht reden will, soll vom Amoklauf schweigen.
AmokLauf
Im Westen nichts Neues. Alles schon gesagt und gelesen bei Freerk Huisken: Über die Unregierbarkeit des Schulvolks Rütli-Schulen, Erfurt, Emsdetten usw.
Bei indymedia gibt es eine Zusammenfassung des Buches als Vortragsmitschrift.
Gut zu wissen
Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) §675, Absatz 2:
Wer einem anderen einen Rat oder eine Empfehlung erteilt, ist, unbeschadet der sich aus einem Vertragsverhältnis, einer unerlaubten Handlung oder einer sonstigen gesetzlichen Bestimmung ergebenden Verantwortlichkeit, zum Ersatz des aus der Befolgung des Rates oder Empfehlung entstehenden Schadens nicht verpflichtet.
Bildungspolitik in Schweden
Das gelobte Land der PISA-Studien ist auch nicht mehr das, was es mal war. In der E&W vom Februar geht es im Artikel „Vertrauensvorschuss nicht gerechtfertigt“ um die Auswirkungen der Privatisierungen im schwedischen und britischen Bildungssystem:
Aufschlussreich sind auch die aus Schweden bekannten Erfahrungen und Forschungsergebnisse. Das skandinavische Land, dessen Schulsystem lange Zeit vielen deutschen Bildungspolitikern als Vorbild galt und wahrscheinlich immer noch gilt, erlebte in der letzten PISA-Erhebung ein Debakel: In den Naturwissenschaften landete Schweden auf Rang 22. Weiterlesen „Bildungspolitik in Schweden“
Kaufhalle ohne erkennbaren Ulbricht
Beklagte ich mich doch vor einiger Zeit über Gedächtnisschwund. In den Tiefen des „Familienarchivs“ fand sich folgende Aufnahme von 1970. Im Prinzip kann ich gar keine Auslagen erkennen, weder Staats- und ParteiführerInnen, noch Klopapierrollen.
Umwelt- und Sozialpolitik
Feine Diskussion bei netbitch:
Umweltschutz ist Kapitalschutz, da die Verwertung die Biosphäre und die Ressourcen braucht. Sozialschutz ist Kapitalschutz, da die Verwertung Ruhe im Land braucht.
Ein vollkommen ungehemmter Kapitalismus mit absolut freiem Markt endete bald in einer Art globalem Somalia.
Richtig Essen für den Erfolg
Bei mir in der Schule steht so ein Tisch mit allerlei Flyern und Broschüren. Auch die Zeitschrift „absolut karriere – Das Karriere-Magazin für die Klassen 11, 12 + 13.“ Mit so tollen Tipps wie:
Nur nicht schlappmachen – Fit Bleiben wie der Gladiator. Tipps von Schauspieler Ralf Möller, wie man im Klausurenstress richtig isst und trinkt.
In der nächsten Ausgabe: Wichsen und Ficken für mehr Ausgeglichenheit.
Gen-Filz
Ein garstiger Recherchetext aus der Projektwerkstatt in Saasen