Mein Landesvater Reiner Haseloff spricht:
- Mitteldeutsche Zeitung: „Viele Sachsen-Anhalter haben Schwierigkeiten, anderen ihre eigene Region zu beschreiben. Da ist die Marke Luther identitätsstiftend, damit wird man sofort erkannt“
- WELT: „Menschen wollen wissen, wie Deutschland seine Identität bewahrt.“
Melanie Schmitz von den Identitären in Halle sagt:
- „Jedes Volk hat ein Recht auf Identität. Melanie kämpft für unseres. Wann wirst du aktiv?“
Wo ist die Grenze zwischen den Beiden. Es gibt keine Grenze. Wer Streben nach „Identität“ kritiklos positiv besetzt, nimmt auch die hässlichen Auswirkungen in Kauf.
Wer das nicht will, der muss dicke Bretter bohren und seine eigene Sozialisierung hinterfragen:
Der Strukturlosigkeit des Begriffs war nur ein einziger fester Kern mitgegeben: die Abgrenzung vom Nicht-Identischen, in welcher Bestimmung auch immer, und insofern ist er im Kern auf Konflikt hin angelegt. Im Fall des kollektiven Konflikts verflüchtigt sich jedoch die situative Vagheit subjektiver Balancen und muß mit der beinharten Notwendigkeit des Sozialen durch objektivierende Kriterien der Inklusion und Exklusion ersetzt werden.
Im Zuge der Steigerung einer Konfliktdynamik werden sich dabei nur Letztbegründungen bewähren, die es im Bereich von Geschichte und Gesellschaft nicht gibt und für die deshalb auf Glaubensüberlieferungen oder scheinbar natürliche Gegebenheiten, grob gesprochen: auf Religion und Rasse, zurückgegriffen werden muß. Insofern ist kollektiver Identität die Tendenz zum Fundamentalismus und zur Gewalt inhärent.