Da saßen so Leute aus dem ökologisch-kommunikativ-alternativen Milieu und Leute vom Terminal21 zusammen. Auf der einen Seite die IT-unbedarften Alternativen, die über jeden Krümel, den sie verspeisen nachdenken, die stadtgärtnern, Gemeinschaften gründen, die sehr bedacht sind auf ihre Kommunikation – und die sich ahnungslos über Dropbox, Facebook, Google&Co vernetzen. Auf der anderen Seite die Nerds, die über Antennen auf Halles Dächern freifunken, die über Jabber, Mumble oder allerlei Verschlüsselungen schwadronieren. Wie kommen diese beiden Gruppen zusammen? Wie kann es wohl gehen, auch die digitale Kommunikation wieder in die eigenen Hände zu nehmen?
Was ich sah, war eine Analogie zwischen dem Bestreben, sich um Nahrung zu kümmern, die nicht aus einer anonymen Nahrungsmittelindustrie stammt, und dem Bestreben sich um eine digitale Kommunikation zu kümmern, die nicht anonym in Konzernhänden liegt. Bei dem ersteren gibt es schon Ansätze, was getan werden kann: FoodCoops oder Solidarische Landwirtschaft etwa. Bei dem letzteren gibt es noch keine fertige Lösung. Das Treffen in der Goldenen Rose vielleicht ein erster Schritt.
Schon schwierig für uns hochspezialisierte Leute, die wir nur über Konsum&Geld verbunden sind, wieder zusammen zukommen. Aber wahrscheinlich wollen wir dasselbe wie Marx im Manifest: “An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist.”