Sonnenwende

An einem Sonnenwendfeuer auf einem Hügel mit Blick auf Halle saßen Leute. Sie sangen:

Erde meine Mutter, Himmel mein Vater.
Feuer, Erde, Wasser und Luft.Ich bin.

Mir wuselt der Vorspann von BigBangTheory durch den Kopf und Carl Sagans Pale Blue Dot. Der Urknall, Mathematik und Logik. Aristoteles, Kant, Wittgenstein, Newton, Russell. Physik, Chemie, Biologie,…

Urknall mein Vater, Evolution meine Mutter.
Wasserstoff und Sternenstaub.
Milliarden Jahre Leben.
Ein paar Tausend Jahre Menschheitsgeschichte.
Ich bin.

Das erste Lied soll sich auf Zeiten beziehen, in denen die Grenzen des Wissens mit den Grenzen der sinnlich erfahrbaren Welt zusammenfielen. Die Grenzen des Wissens heute, haben uns in Bereiche geführt, die nicht mehr sinnlich erfahrbar sind. Welchen Einfluss das wohl auf unsere Spiritualität hat.

Stiefkind Autofahrer

Im Novemberamtsblatt von Halle bringt es die CDU-FDP-Fraktion auf  Seite 4 auf den Punkt:

In einer Großstadt wie Halle stehen verschiedene Möglichkeiten zur Fortbewegung zur Verfügung. Man kann seine Wege zu Fuß oder per Fahrrad erledigen, die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen oder aber das Auto nutzen. Ganz nach Belieben. Oder doch nicht? Während nämlich die drei Erstgenannten Verkehrsmittel, die des sogenannten Umweltverbundes, in unserer Stadt Priorität genießen, wird der motorisierte Individualverkehr – sprich die Autofahrer – eher stiefmütterlich behandelt.

Während Fußgänger und Radfahrer sich ungehindert im öffentlichen Raum bewegen dürfen, ist diese Freiheit Autofahrern weitgehend verwehrt. Man sehe sich dazu nur einmal den Flächennutzungsplan von Halle an. Die Flächen auf denen sich Autofahrer bewegen dürfen, verschwinden geradezu im Vergleich zu den riesigen Feld-, Wald- und Wohnflächen. Und das obwohl immer mehr Fahrzeuge über Allradantrieb verfügen. Auf den winzigen ihnen noch verbliebenen Flächen sehen sie sich von einer Flut von Regeln und Vorschriften gegängelt: Vorgeschriebene Fahrtrichtungen, Geschwindigkeitsbeschränkungen, Ampeln, Parkverbote, … Während immer mehr Einbahnstraßen für Radfahrer in beiden Richtungen geöffnet werden, breiten sich die Tempo-30-Zonen immer weiter aus. Radfahrer dürfen ihre Fahrzeuge nahezu überall abstellen. Nur einige mutige Eigentümer greifen durch Verbotsschilder ein, um diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten. Warum sind die schönsten Plätze und Straßen Fußgängern und Radfahrern vorbehalten – Autofahrer hingegen werden auf hässliche Umgehungsstraßen ausgelagert. Wollen auch sie mal das Zentrum von Halle erleben, müssen sie ihre Fahrzeuge kostenpflichtig in unterirdischen Bunkern verstecken. Für Radfahrer ist es selbstverständlich, etwa die Ausrüstung für eine Grillparty oder Sportgeräte in die grünen Parks von Halle zu transportieren. Darf ein Autofahrer mit seinem Fahrzeug seinen Grill auf eine städtische Wiese bringen – Fehlanzeige. Es bleibt dabei:

Der motorisierte Individualverkehr (MIV) bleibt weiterhin das Stiefkind hallescher Verkehrspolitik.