So nun ist wieder offen. Am Samstag gab es die Neueröffnung des Umsonstladens mit Kuchen und Musik von Anka und Li Hanabi.
Monat: Juni 2010
Schlauer Spruch
zur Neueröffnung des Umsonstladens in Halle:
Ich aber schlage vor,
nicht zu revoltieren, nicht zu fliehen,
nur zu ändern,
und alles wird wieder gut.
Na gut, das „aber“ ist ein wenig affig, in seiner Bibelnachahmung und und es geht auch nicht darum, dass es „wieder“ gut wird. Es war noch nie gut, zumindest nicht die letzten paar tausend Jahre und vorher wussten die Leute wahrscheinlich nicht, dass es gut war.
Keine Chance
Neulich im Supermarkt:
- Kartoffeln aus Israel, Ägypten oder Portugal
- Zwiebeln aus Neuseeland oder Argentinien
Avatar lässt grüßen
Ein neues Puzzlestück zur Gaia-Hypothese. Allerlei neue Ergebnisse zur Kommunikation von Pflanzen:
- kleines Video von W wie Wissen
- Ein Artikel aus der WoZ in dem ungefähr dasselbe steht.
Подмосковные вечера
Natürlich hängt einem Zoni das Lied als Ohrwurm im Hirn. Lustigerweise bin ich durch ein Birkenbihl-Seminar wieder drauf gekommen.
Politische Gärtner
Guerilla Gardening bei W wie Wissen. Erinnert mich an den Stadtgarten in Glaucha oder den Umsonstladen. Einfach anfangen, ohne Masterplan zur Befreiung der Menschheit.
Kontrastprogramm
Das war auffällig: Für die Fußballmuffelfraktion, von der ich immer noch nicht weiß, ob sie eine schweigende Mehrheit ist, gab es am Sonntagabend eine reichliche Auswahl an Filmen mit guter Gesamtwertung und vielen Anspruchspunkten: Ein Amerikaner in Paris, Die Rote Laterne oder Polizeiruf: Rosis Baby.
Für mich gab es natürlich Rosis Baby. Sex und Schwangerschaft unter geistig Behinderten und Eltern, die an der Aufgabe letztlich scheitern.
Fundstück für den Männerstammtisch
gefunden im Grassimuseum und passt gut zum nächsten Artikel
3000 Jahre Untergang des Abendlandes
Soviel ergötzliches Unglück war nie: Eine Parade der Unheilsverkünder aus 3000 Jahren Nach allem, was wir von unseren Vor fahren wissen, sind die Klagen über den Verfall der guten Sitten so alt wie die Menschheit oder doch mindestens so alt wie die frühesten Zeugnisse unserer Schriftkultur. Und häufig waren sich die Herren der Apokalypse schnell einig darüber, wer am Niedergang aller Werte eigentlich Schuld hat: die Frauen, besser gesagt: das Weib, das sinnliche. Im zweiten Jahrhundert malte sich ein christlicher Schwarzmaler die Hölle aus: Dort würden »Weiber an ihren Flechten über jenem aufsiedenden Koth aufgehängt; das waren die, welche sich zum Ehebruch geschmückt hatten; die aber, die sich mit dem Miasma des Ehebruchs jener Weiber befleckt hatten, waren an den Füßen aufgehängt und hatten die Köpfe in jenem Koth …« Das Muster der Verführung durch die weibliche Sinnlichkeit ist so durchgängig wie die Flucht davor: die lustfeindlichen Endzeitpropheten des Mittelalters rückten den christianisierten Sündern mit grausamen Unheilsvisionen zu Leibe. Im Zeitalter der Aufklärung meldeten sich Gegenaufklärer zu Wort, die mit der Anerkennung des Rechts auf eine freie Entfaltung der Persönlichkeit jedes einzelnen Menschen gleich den Fortbestand der Menschheit gefährdet sahen. Auch danach sind die Völker des Abendlands noch von unzähligen Mahnern und Warnern zu den Waffen gerufen worden und oft genug Propheten gefolgt, die ihnen einreden wollten, dass es redlicher und Gott wohlgefälliger sei, einen Massenmord zu begehen als einen Seitensprung. In seinem Buch nimmt der »Zivilist« Gerhard Henschel eine Parade der Unheilsverkünder ab, von den Kirchenvätern über die Frühhumanisten und den Poeten der Befreiungskriege bis hin zu Osama bin Laden, und er rät zur Gelassenheit im Umgang mit allen Apokalyptikern.